Reger Stoffwechsel bei Kaffee und Kuchen
Das Café Stoffwechsel hat am 13. Dezember 2014 in der Baptistengemeinde Lörrach seine Pforten von 14 bis 17 Uhr für Spender und Flüchtlinge geöffnet. Freiwillige Helferinnen und Helfer schenkten Kaffee und andere Getränke aus und ermunterten die Gäste herzlich, sich an selbstgebackenem Kuchen zu bedienen. Die Veranstaltung in der Feldbergstraße war bis zum Schluss stark frequentiert.
Die Namenswahl des Treffs ist natürlich kein Zufall. Während der Stoffwechsel im Körper lebensnotwendige Elemente löst und wieder abgibt, wechselten bei der Veranstaltung am Samstag Kleidung und Gebrauchsgegenständen ihre Besitzer. Zudem kamen beim Kuchenbuffet unkomplizierte Begegnungen zwischen Asylsuchenden, interessierten Besuchern und Mitgliedern des Freundeskreis Asyl Lörrach zustande. Viele interessante und aufschlussreiche Gespräche wurden auf Englisch geführt. Die Flüchtlinge freuten sich aber auch sichtlich, ihre neu erworbenen Deutschkenntnisse anzuwenden.
Die Spender stellten nicht nur Artikel für den Grundbedarf, sondern auch wichtige Dinge fürs Selbstwertgefühl zur Verfügung. Modische Markenkleidung etwa, aber auch Dinge, an die man vielleicht nicht als erstes denkt: Hygieneartikel zum Beispiel, wie Duschgel und Kosmetik, stießen auf große Beliebtheit. Auch Elektrogeräte, wie Küchenhelfer oder Kaffeemaschinen, fanden neue Besitzer, und vor allem Töpfe waren beliebt. Als begehrtester Artikel entpuppte sich indes der vom Thailändischen Verein gespendete Reis. Die Nachfrage war größer als das Angebot. Begleitet von Gesprächen über die unterschiedlichsten Zubereitungsarten ging er an Abnehmer aus Gambia, Syrien und Serbien – kulinarisch gesehen durchaus bereichernd für einen Mitteleuropäer!
Vertreter des Lörracher Wasserwerks nutzten die Gelegenheit, um den Asylanten direkt ihr vielfältiges Angebote näher zu bringen. Sie luden zum Reggea-Konzert am selben Abend ein, ist doch Musik für junge Asylanten ebenso wichtig wie für gleichaltrige Deutsche. Zusammen Musik hören und machen, gemeinsam rappen: das überwindet so manche Sprachbarriere.
Für Spendende steht stets eine zentrale Frage im Raum: „Kommt mein Beitrag auch wirklich bei den Bedürftigen an?“ Ein junger Spender, der am Samstag eine Tasche voller Spielzeuge mitbrachte, hatte dazu seine eigene Lösung gefunden: „Wenn ich meine Spielsachen hier direkt hergeben kann, sehe ich, in welche Hände sie kommen und wie sich andere Kinder darüber freuen.“
Die Baptistengemeinde wird sich auch in Zukunft durch unregelmäßige Sachspendenaktionen einbringen.
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